Am 7.12.23 feierte der Verein Regenbogenadler seinen 10. Geburtstag

Gegründet haben sich die Regenbogenadler* seinerzeit aus ihrer Verbundenheit zur Eintracht heraus und weil es an der Zeit war, für einen queeren Fanclub. Schnell wuchs die Zahl der Vereinsmitglieder auf heute 70 Personen an und ist auch über die Jahre der Pandemie nahezu konstant geblieben.

Die Aktivitäten des Vereins umfassen regelmäßige Stammtische in der Schönen Müllerin oder der Kutscherklause, Treffen vor den Heimspielen an der Waldtribüne und natürlich auch inhaltliche Arbeit zu Antidiskriminierungsfragen, Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus spielt die regelmäßige Teilnahme am Frankfurter CSD mit einem eigenen Wagen eine besondere Rolle in der Außenwirkung und inhaltlichen Arbeit. So heißt es beim CSD immer wieder: „Schau mal, wie cool! Die Eintracht ist auch hier!“, dabei sind es die Regenbogenadler.

Dieses Jahr fand der Aufbau und das Schmücken des Wagens auf dem Gelände der Eintracht am Stadion statt und vor allem durfte der Wagen dort über Nacht parken. Darüber hinaus hat das Social Media Team der Eintracht auch zwei Beiträge gepostet und das ganze medial begleitet. Trotz der leider auch rund 800 „Wutsmileys“ mit denen Personen Ihre Abneigung und Ihr Unverständnis (??) zum Thema CSD, Queer, Regenbogen, usw. zum Ausdruck gebracht haben, waren die weit überwiegenden Reaktionen – wie erhofft und auch wie erwartet – doch positiv. Insbesondere haben sich viele Fans – auch ohne äußeres Zutun – kritisch mit den negativen Beiträgen auseinandergesetzt und dies entsprechend kommentiert. Alles in allem ein Spiegel der Gesellschaft. Und doch bleibt festzuhalten, dass die Zeiten heute andere sind, als noch vor zehn Jahren.

Die WM in Qatar, Aussagen zu möglichen Outings durch DFB-Akteure, die unsägliche One-Love-Binden-Diskussion – immer wieder erreichen die Regenbogenadler auch Interviewanfragen. Inhaltlich hat sich der Vorstand untereinander abgestimmt: Die Regenbogenadler beteiligen sich nicht an Spekulationen über vermeintliche queere Spieler:innen und bevorstehende Outings, vielmehr setzen sie auf Ausgleich, Aufklärung, aber auch auf Klarheit. Homophobie ist das ideologische Pendant von Rassismus und Ausgrenzung. Und mehr denn je ist es wichtig, eindeutige Grenzen zu ziehen und Homophobie klar zu benennen. Und das gerade in Zeiten, in denen rechtsradikale Parteien bis zu 30 % Stimmanteile erreichen. Insofern ist die Existenz der Regenbogenadler nicht nur ein Zeichen der wachsenden Beliebtheit der Eintracht, sondern auch ganz klar ein politisches Zeichen und Symbol, für das nach wie vor Bedarf besteht. Auch zehn Jahre nach der Gründung und unabhängig vom Erfolg der Eintracht. Schön, dass es den Verein gibt